Univ. Prof. Dr.
Wilfried Feichtinger
* 1950 † 2021
Vom ersten IVF-Baby, der Präimplantationsdiagnostik, bis hin zu den Tiefen des menschlichen Mikrobioms. Wilfried Feichtinger hat die Meilensteine der Fortpflanzungsmedizin mitgeprägt. Über die Geschichte und Zukunft der menschlichen Fortpflanzung.
Das Wunschbaby Institut Feichtinger wurde als weltweit erstes privates Kinderwunsch Institut im Jahr 1983 von Professor Wilfried Feichtinger gegründet. Seitdem galt er als Pionier und mehr als 15.000 Kinder sind seit der Gründung dank den Behandlungen durch das Wunschbaby Institut Feichtinger auf die Welt gekommen.
Univ. Prof. Dr. Wilfried Feichtinger, Gründer vom Wunschbaby Institut Feichtinger, führte die erste erfolgreiche in vitro Befruchtung in Österreich durch. Jahrzehntelange internationale wissenschaftliche Kooperationen und Beteiligungen am Aufbau von Kinderwunsch-Instituten in New York, Singapur, Budapest, Szeged, Györ, Moskau und Jekaterinburg prägten das Leben von Professor Feichtinger. Seine Fremdsprachenkenntnisse, wie etwa perfektes Russisch, Englisch, Italienisch und Französisch, setzte er für Beratungen von Kinderwunschpaaren aus aller Welt ein.
Professor Feichtinger war u.a. Experte in der Auswahl der geeigneten Stimulation der Eierstöcke, für den natürlichen (nicht stimulierten Zyklus) der Frau und Experte für die Behandlung des Mannes im Rahmen der Fortpflanzungs-Medizin.
Darüber hinaus war er Entwickler der einfachen Eizell-Entnahme unter Ultraschall-Sicht (heute weltweit Methode der Wahl), Erfinder und Mitentwickler der vaginalen Sonographie. (Ultraschalluntersuchungen durch die Scheide)
Die Präimplantations-Diagnostik, die heute gängig durchgeführt wird, ist Pionierarbeit von Wilfried Feichtinger, der als Vorreiter die genetische Untersuchung an unbefruchteten und befruchteten Eizellen durchgeführt hat.
Durch die Mikrobiom-Untersuchung im weiblichen Genitaltrakt, hat Feichtinger mit allerersten Hinweisen die Bedeutung des Mikrobioms für die weibliche und männliche Sterilität (Mikrobiom = Besiedelung des Körpers mit „guten“ und „schlechten“ Bakterien) erforscht.
Sein Buch „Kinderwunsch und Lebensplan“ wurde bereits in zweiter Neuauflage publiziert und erschien auch in englischer Fassung unter dem Titel „The Success Rates and Limits of Reproductive Medicine: Wanting Children and Planning Your Life“ beim Cambridge Scholars Publishing Verlag in England. Feichtinger betonte in seinem Buch, dass der Kinderwunsch gerade von Frauen, die eine berufliche Karriere anstreben, geplant sein sollte und Frauen sich nicht zu lange Zeit lassen sollten.
Somit ist zweifellos festzustellen, dass Univ. Prof. Dr. Wilfried Feichtinger Österreichs Aushängeschild für Fortpflanzungsmedizin war.
Nach schwerer Krankheit hinterlässt er 7 Kinder, 7 Enkelkinder und seine Frau Brigitte mit, mit der er über 30 Jahre glücklich verheiratet war.
Über sein Leben
Wilfried Feichtinger wurde am am 19. Oktober 1950 in Wien geboren. Er war mütterlicherseits Sohn russischer Immigranten, der Großvater war russischer Adeliger, Feichtingers Vater studierte Welthandel und war Buchhalter. Seine Mutter gab Deutschunterricht für die Offiziere der russischen Armee während der Besatzung durch die Alliierten.
Feichtinger wuchs zweisprachig auf, unter anderem bei seiner russischen Großmutter wo er russisch sprechen, lesen und schreiben lernte. Nach der Matura wollte er Rechtsanwalt, Flugpilot oder Mediziner werden.
Die österreichische Großmutter war Beamtin und meinte: „Arzt ist noch keiner verhungert!“
Seine Nachbarin nahm ihn zur Vorlesung des legendären Anatomen Professor Walter Krause mit und die Entscheidung für das Medizinstudium war gefallen.
Während des Studiums gab es zwei Gynäkologie-Internate auf der Frauenklinik der Universität Wien. Dort musste er bei Operationen und Geburten zuschauen. Das hat ihn überzeugt Gynäkologe zu werden. Vor allem faszinierte ihn das Entstehen des Lebens.
Noch während des Studiums meldete sich Feichtinger an der Frauenklink an, da die Warteliste auf einen Ausbildungsplatz sehr lang war. Prof. Peter Husslein lud ihn zum Vorstellungsgespräch ein und war von Feichtingers Interesse an IVF-Behandlungen begeistert.
Nach 12 Semestern, am 16. Mai 1975, promovierte Feichtinger und begann bereits am 20. Mai 1975 seinen Turnus in Baden. Diesen beendete er im September 1978 und trat seinen Dienst an der Frauenklinik der Universität Wien an.
Im Sommer 1978 kam Louise Joy Brown, das weltweit erste Retortenbaby auf die Welt. Ab diesem Zeitpunkt waren IVF-Behandlungen das Hauptthema und die große Leidenschaft von Feichtinger.Nach einem Aufenthalt am Royal College of Obstetricians and Gynecologists in England präsentierte Feichtinger anlässlich eines Vortrag in Wien die Methode der ersten erfolgreichen IVF Behandlung weltweit. Prof. Husslein ermöglichte ihm, den Weg der IVF in Wien zu verfolgen. Feichtinger stellte mit Unterstützung von Husslein einen Antrag beim Forschungsförderungsfonds für den Aufbau einer IVF-Station auf der Frauenklink aufzubauen. Mit den Mitteln des Forschungsförderungsfonds konnte er ein Team zusammenstellen und leitete dieses bis 1983. Nach den ersten erfolgreichen IVF Geburten machte sich Feichtinger selbstständig und gründete sein privates Institut.
Noch während der Ausbildung an der Frauenklink war Feichtinger mehre Wochen in Afrika, Togo, im Rahmen eines Forschungsprojektes, das den österreichischen Mutterkindpass einführen wollte. Dort wurde Feichtinger mit jeder Form der Geburtshilfe und den schrecklichsten Situationen konfrontiert und wurde somit zum Geburtshelferexperten.
Mitte der 80er Jahre entwickelte Feichtinger den Vaginal-Scanner mit der Firma Kretz Technik in Österreich, wodurch er international bekannt wurde und weltweit eingeladen wurde, Behandlungen durchzuführen. Eizellen wurden fortan nach Feichtingers Methode durch die Scheide entnommen.
1983 gründete Feichtinger das Wunschbaby Institut Feichtinger in Wien, das heute international hoch angesehen ist und mehr als 15.000 Babys auf die Welt gebracht hat. Das Institut leitet heute sein Sohn, Priv.-Doz. DDr. Michael Feichtinger als eine Institution von Familie für Familie.
Feichtinger publizierte im Laufe seiner Karriere zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten und Bücher.
Privatleben
Wilfried Feichtinger wurde am am 19. Oktober 1950 in Wien geboren. Er war mütterlicherseits Sohn russischer Immigranten, der Großvater war russischer Adeliger, Feichtingers Vater studierte Welthandel und war Buchhalter. Seine Mutter gab Deutschunterricht für die Offiziere der russischen Armee während der Besatzung durch die Alliierten.
Univ.-Priv. Dr. Wilfried Feichtinger war mit Brigitte verheiratet, Vater von 7 Kindern und Großvater von 7 Enkelkindern.
Seine erste Frau Christl hat er bei der Inskriptionsberatung auf der Universität Wien kennengelernt. Mit ihr bekam er seinen 1977 seinen ersten Sohn Wolfgang. Wolfgang ist Dipl.-Ing., Gartengestalter und spezialisiert auf Dachterrassen.
1979 verliebte sich Feichtinger in die Medizinstudentin Karin und ließ sich anschließend von Christl scheiden. 1980 heirateten die beiden und 1981 wurde Sohn Georg geboren. 1983 kam dann die Tochter Sonja zur Welt. Sie lebt in Vancouver und ist Juristin mit Schwerpunkt EU Recht Sie hat einen kanadischen Steuerberater geheiratet.
Auf der Rückreise von einem Kongress nach Wien begegnete Feichtinger seiner jetzigen Ehefrau Brigitte, die als Stewardess an Bord war. Die beiden kannten sich bereits als Kinder durch die Eltern. Es wurde eine Lebensliebe.
1985 trennten sich Karin und Feichtinger. Aus der Beziehung mit Brigitte kam Sohn Micheal 1987 zu Welt. Ein Jahr später 1988 kam Tochter Katharina auf die Welt. Heute lebt sie in Kärnten und ist Sozialarbeiterin.
1988 trat Feichtinger eine Gastprofessur am Albert Einstein College of Medicine an und die Familie lebte einige Monate in New York. Dort hatte Feichtinger erfolgreich die IVF etabliert und es kam das erste New Yorker Retortenbaby zur Welt. 1987 war Feichtinger auch für die erste IVF Geburt in Singapur verantwortlich.
1990 kam Tochter Lisa auf die Welt. Sie ist ausgebildete Genetikerin und auch am Wunschbaby Institut tätig. Lisa ist mit Christan Wallner verheiratete, er ist kaufmännischer Leiter des Wunschbaby Institut Feichtinger.
1999 kam Tochter Susanna auf die Welt. Sie studiert Medizin an der Sigmund Freud Universität in Wien. Sie ist außerdem Rettungssanitäterin und arbeitet nebenbei auch am Wunschbaby Institut Feichtinger.
Feichtinger war begeistert Sänger und hatte mehrere Auftritte bei den Opernfestspielen Neuwaldegg in der Rolle des Prinzen Malcolm in der Oper Macbeth von Guiseppe Verdi. 2014 hatte er einen Soloauftritt in der Wiener Stadthalle anlässlich einer Charity-Veranstaltung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
Eine große Leidenschaft Feichtingers war das Reisen.
In der Nähe des Semmering betreibte Feichtinger eine kleine Hobbylandwirtschaft, wo er sehr viel Zeit mit seiner Familie verbrachte und gerne kochte, vor allem russische Küche.
Über 10.000 Geburten