Kann man eine IVF-Behandlung machen, während man stillt?
Viele Frauen denken nach der Geburt ihres Kindes schon an die Familienplanung und möchten vielleicht zeitnah ein weiteres Kind bekommen. Wenn das Stillen noch andauert und der Kinderwunsch groß ist, kommt häufig die Frage auf: Kann man eine IVF-Behandlung machen, während man stillt?

Das Stillen hat einen direkten Einfluss auf den Menstruationszyklus und die Fruchtbarkeit. In den ersten Monaten nach der Geburt ist es üblich, dass der Eisprung aufgrund des Hormons Prolaktin, das während des Stillens freigesetzt wird, unterdrückt wird. Dies kann die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Schwangerschaft verringern, da der Zyklus möglicherweise noch nicht wieder regelmäßig ist oder der Eisprung gar nicht stattfindet.
Sobald das Baby seltener gestillt wird oder Beikost erhält, kann der Hormonspiegel wieder sinken und der Zyklus normalisieren. Es ist wichtig zu wissen, dass der Eisprung oft zurückkehrt, bevor die erste Menstruation auftritt, weshalb es theoretisch möglich ist, auch während der Stillzeit schwanger zu werden.
In der Regel raten Fruchtbarkeitsexperten davon ab, eine IVF-Behandlung durchzuführen, während man noch stillt. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Hormonelle Medikamente: Während einer IVF-Behandlung werden hormonelle Medikamente eingesetzt, um die Eizellreifung zu stimulieren und den Eisprung zu kontrollieren. Diese Hormone können die Milchproduktion beeinflussen und möglicherweise in die Muttermilch übergehen, was ein Risiko für das gestillte Baby darstellen könnte.
- Wechselwirkungen der Hormone: Das Stillhormon Prolaktin kann die Wirkung der Fruchtbarkeitsmedikamente beeinträchtigen und die Erfolgschancen einer IVF senken. Eine kontrollierte Stimulation der Eierstöcke kann schwieriger sein, wenn Prolaktin weiterhin in hohen Mengen im Körper vorhanden ist.
- Stress und Erholung: Eine IVF-Behandlung kann körperlich und emotional anstrengend sein. Die Kombination aus der Pflege eines Neugeborenen, Stillen und der IVF-Behandlung könnte zusätzlichen Stress verursachen und die Erfolgschancen verringern. Zudem benötigt der Körper Erholung nach der Geburt, um eine erneute Schwangerschaft bestmöglich zu unterstützen.
Während es keine absoluten medizinischen Verbote gibt, eine IVF-Behandlung während der Stillzeit zu beginnen, wird dies von den meisten Fachärzten nicht empfohlen. In speziellen Fällen, etwa wenn der Kinderwunsch sehr dringend ist und das Abstillen nicht sofort möglich erscheint, kann ein Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin darüber Aufschluss geben, ob eine IVF dennoch sinnvoll ist. Dabei sollte stets abgewogen werden, welche Risiken für die Behandlung und die Gesundheit des Kindes bestehen könnten.
Die beste Vorgehensweise besteht darin, das Stillen zu beenden und dem Körper einige Monate Zeit zu geben, sich vollständig zu erholen und den Hormonhaushalt zu normalisieren. Sobald die Periode wieder regelmäßig einsetzt und die hormonellen Schwankungen durch das Stillen nicht mehr bestehen, sind die Erfolgsaussichten einer IVF-Behandlung höher. Dies gibt dem Körper die besten Chancen, auf die hormonelle Stimulation während der IVF anzusprechen und eine erfolgreiche Schwangerschaft zu ermöglichen.
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