
Covid-Impfung & Kinderwunsch?
Viele Patientinnen fragen uns im Rahmen ihrer Kinderwunsch-Behandlung, aber auch während ihrer Schwangerschaft, sowie nach der Geburt in der Stillzeit, ob eine Impfung Vorteile oder umgekehrt Risiken mit sich bringt. In allen drei Fällen gibt die Studienlage eine klare Antwort: Die Impfung schützt und ist klar zu empfehlen. Hier die Details basierend auf den Keyfacts der OEGGG:
COVID-19 Impfung für Frauen mit aktuellem Kinderwunsch/Planung einer Schwangerschaft
- Die Impfung ist Frauen und ihren Partnern in Planungsphase einer Schwangerschaft eindeutig zu empfehlen - vorrangig Impfung mit mRNA-Impfstoff aufgrund der vorhandenen Datenlage (2 Impfdosen - Abstand von 21 Tagen (Pfizer–BioNTech®) bzw. 28 Tagen (Moderna®)
- es ist keine Einhaltung eines zeitlichen Mindestabstandes (abgesehen von ein paar Tagen direkt nach der Impfung) zwischen Impfung und Beginn der Planung einer Schwangerschaft erforderlich
- Kein Hinweis auf Einfluss der Impfung auf die weibliche Fertilität (Eizellreserve, Embryoqualität, klinische Schwangerschaftsraten) oder die männliche Fertilität (Spermiencharakteristika)
COVID-19 Impfung für schwangere Frauen
- Insbesondere schwangeren Frauen mit Risikofaktoren (z.B. arterielle Hypertonie, Adipositas, Diabetes Mellitus Typ 1 und Typ 2), ist eine Impfung während der Schwangerschaft ausdrücklich zu empfehlen.
- Die Verabreichung der Impfung wird aus generellen Überlegungen einer potentiell erhöhten Vulnerabilität der Schwangerschaft im ersten Trimenon, derzeit am Beginn des zweiten Trimenons empfohlen. Ein routinemäßiger Schwangerschaftstest vor Durchführung der Impfung ist nicht nötig.
- Eine Impfung in der Frühschwangerschaft stellt (unabhängig vom verabreichten Impfstoff) keine Indikation zur Beendigung der Schwangerschaft dar. Bei Verabreichung eines Vektor-basierten Impfstoffes zum Zeitpunkt der ersten Dosis, soll für die zweite Dosis auf einen mRNA-Impfstoff umgestiegen werden.
- Es gibt derzeit keine Hinweise auf irgendwelche negativen Auswirkungen der Impfung auf den Schwangerschaftsverlauf oder das ungeborene Kind.
- Schutzwirkung der Impfung von mindestens 78% vor einer Infektion mit einer signifikanten Reduktion des Infektionsrisikos bereits ab Tag 11 nach der Impfung
- kurzfristige Impfreaktionen unterscheiden sich nicht von denen der generellen Bevölkerung
- In Studien wurde robuste Antikörperantworten nach der Verabreichung von mRNA-Impfstoffen bei
Schwangeren wie auch stillenden Frauen nachgewiesen – potentieller Nestschutz für das Kind. - Zu den anderen in der Schwangerschaft empfohlenen Impfungen (Influenza und Pertussis) sollte nach Möglichkeit ein Abstand von 2 Wochen eingehalten werden, eine Unterschreitung stellt kein Problem dar.
COVID-19 Impfung für stillende Frauen
- Die Impfung wird allen stillenden Frauen empfohlen und stellt keinen Grund dar, die Stillzeit vorzeitig zu beenden.
- Der mRNA-Impfstoff selbst konnte nicht in der Muttermilch nachgewiesen werden, dieser geht nicht in die Muttermilch über, sondern lediglich die von der Mutter produzierten, schützenden Antikörper.
Die OEGGG empfiehlt somit die Verabreichung der COVID-19 Impfung mit einem mRNA-Impfstoff für alle Frauen mit Kinderwunsch, Schwangeren und Stillende.
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